Beim Pilates Verband Austria Event am 19./20. November 2016 in Wien hat der Physiotherapeut und POLESTAR Pilates Master Trainer Alexander Bohlander zwei Workshops präsentiert: Pilates als ergänzende Bewegungsmethode zur Therapie bei orthopädischen und neurologischen Erkrankungen und Beinachsentraining im Pilates – Häufige Problemstellungen.

Zusätzlich zu den definierten Themen haben wir auch darüber gelernt, wie ein/e Pilates TrainerIn mit intelligenten Bewegungen, Anleitungen und Paradigmenwechseln bei Kunden, die unter chronischen Schmerzen leiden, positiv einwirken kann. “Etwas verändern” heißt in dem Fall, dass man den Körper ganzheitlich betrachtet, nicht nur Übungen lehrt und einstudieren lässt (zum Beispiel mit bestimmten Atmungen, die die Kunden öfters überfordert), sondern daran arbeitet, dass die Kursteilnehmer positive Bewegungserfahrungen sammeln und Selbstvertrauen aufbauen, die dann in späteren Lebenslagen, in schwierigen Situationen nach einem Unfall, Verletzungen oder nach einer Krebsdiagnose hilfreich sein können: “Ich habe es einmal schon geschafft, ich höre auf meinen Körper und arbeite daran, dass ich wieder gesund werde!”

“Ganzheitlich” wäre das Schlüsselwort: Bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule nicht nur Übungen anzubieten, die der LWS gut tun, sondern einen Schritt nach hinten zu gehen, dass man die ganze Wirbelsäule sehen kann und dann noch einen Schritt weiter zurück zu gehen, dass man den Kunden als ganzes, denkendes, fühlendes und in diesem Fall sogar schmerzendes Wesen sieht und eben dann versucht, für das komplexe Problem auch eine komplexe Lösung zu finden.

Es ist beeindruckend, wenn jemand dieses Thema mit jahrzehntelanger Erfahrung präsentiert. Anfänglich ist es nicht für jeden greifbar und einige werden vielleicht sagen: Was ist denn das bitte für ein spiritueller Ansatz, ich möchte doch einfach Pilates unterrichten. Selbst Joseph Pilates hat schon zu seiner Zeit über Body Mind Connection geredet, das ist  immer noch die Grundlage seiner Methode.

Mich hat es fasziniert, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass das Zwicken und die Verspannung irgendwo im Körper oft nicht nur ein Zwicken oder eine Verspannung ist, die man mit regelmäßigem Training und mit ein paar Pillen lösen kann. Oft stecken emotionale Probleme dahinter, mit denen man sich dann auseinandersetzen soll, obwohl man es vielleicht gar nicht will. Und wenn man sich diesen Problemen stellt und diese löst, dann sind oft auch die körperlichen Symptome wie weggeblasen…

Auf jeden Fall: Es hat Spaß gemacht, ich habe viel dazugelernt und ihr werdet es bald in meinen Unterrichtsstunden merken und spüren.

Und bevor ihr denkt, ich kann so schön Single Leg Stretch zeichnen, leider nein, HIER ist die Quelle des Titelbildes.